Am Sonntag, den 15.09.2024 kam es im Zuge des Hochwassers zu einem Sicherungseinsatz beim Vienna City Beach Club (VCBC). Durch das rasche Handeln konnte größerer Schaden abgewendet werden.
Dem Einsatz vorangegangen war ein Aufruf des Inhabers des VCBC, Maximilian Breckner-Bachmann, der bereits am Samstag über Social Media um Mithilfe bei der für Sonntag geplanten Räumung des Lokals bat, da großflächige Überschwemmungen absehbar waren. Dieser Aufruf wurde von Peter Malle, Stv. Landeseinsatzleiter, in den offiziellen Kommunikationskanälen des Einsatzreferats geteilt, woraufhin sich neben einigen Privatpersonen auch zehn Einsatzkräfte der ÖWR – LV Wien für die geplante Sicherung meldeten. Dem Wunsch des Inhabers des VCBC folgend sollte der Einsatz am Folgetag (Sonntag) um 10 Uhr beginnen.
Der unerwartet schnelle Anstieg des Wasserspiegels von Samstag auf Sonntag führte jedoch zu einer akuten Verschärfung der Situation, wodurch nach telefonischer Rücksprache um 05:30 Uhr beschlossen wurde, den Beginn des Einsatzes so weit wie möglich nach vorne zu verlegen. Durch die sehr kurzen Kommunikationswege innerhalb des Einsatzreferats war es uns möglich, auf diese Änderungen zu reagieren und bereits um 07:30 Uhr die ersten vier Einsatzkräfte im Ausbildungszentrum zu versammeln. Nach dem Besetzen des Einsatzfahrzeugs wurde schnellstmöglich zum Vienna City Beach Club verlegt.
Dort angekommen wurde sofort mit der Räumung des Geländes von teils schweren Gegenständen mittels unseres Pick-Ups inklusive Anhänger begonnen, um die weiteren Aufräumarbeiten abzusichern. Die Wetterverhältnisse waren zu diesem Zeitpunkt bereits schwierig: Starkregen, Windböen von 80 km/h und mehr und Temperaturen um die 7° C erschwerten den Einsatz von Beginn an erheblich. Schon gegen 08:00 Uhr hatte der Wasserstand eine Höhe erreicht, die auf eine unmittelbar bevorstehende Überschwemmung des VCBC hinwiesen.
Um 08:30 Uhr trafen weitere Einsatzkräfte der ÖWR – LV Wien ein, wodurch die Sicherung des Volleyballplatzes in Angriff genommen werden konnte. Dabei wurden Netze und Steher abgebaut sowie Holzlatten an der dem Platz umgebenden Betonumzäunung befestigt, worauf wiederum ein Vlies gespannt, wodurch ein Wegschwemmen des Sandes und damit die Verwüstung der Infrastruktur verhindert wurde.
Gegen 11:00 Uhr konnten die letzten Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen und der Einsatz nach Rücksprache mit dem Inhaber des VCBC für beendet erklärt werden.
Der Pegel der Donau (Meßstelle Korneuburg) war im Laufe des Samstags, 14.9.24 von 3,9 auf 6,3 m gestiegen, das Maximum wurde am Sonntag Abend bis kurz nach Mitternacht erreicht und lag bei 7,6 m. Es war dies das bisher stärkste Hochwasser des Jahres (HSW2020 wurde nur noch am 5.6.24 überschritten, damals mit einem Maximum bei 6,3 m). Ab 5,3 m wird das Einlaufbauwerk Langenzersdorf überspült, damit gelangt Donauwasser in die Neue Donau. Bei weiter steigendem Wasserstand werden die Schütze von Einlaufbauwerk, Wehr 1 und Wehr 2 in der Neuen Donau geöffnet, um Überflutungen im Stadtgebiet zu verhindern. Auch diesmal erfüllte der Hochwasserschutz hier seinen Zweck. Allerdings trat der Wienfluss in Penzing aufgrund der starken Regenfälle über die Ufer, einige Häuser mussten evakuiert werden. Der Wienfluss erlebte diesmal ein 1.000jähriges Hochwasser.
Insgesamt hat sich der Ausbau des Hochwasserschutzes der letzten 20 Jahre in Wien bezahlt gemacht, die Schäden hielten sich in Grenzen.
Abschließend möchte sich das Team der ÖWR – LV Wien einerseits für die durchgängige Verpflegung während der Sicherung, andererseits aber auch für die entgegengebrachte Wertschätzung vonseiten des Betreibers des VCBC bedanken. Der gesamte Erfolg dieses auch für uns sehr fordernden und spontanen Einsatzes im strömenden Regen beruhte auf der Basis der zahlreichen guten Gespräche und persönlichen Verbindungen, die sich in den letzten Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder vertieft haben.
Zudem wünschen wir dem gesamten Team des VCBC viel Kraft und Ausdauer, um die nun trotz allem nötigen Instandsetzungsarbeiten erfolgreich durchzuführen.
Text: Daniel Gonaus
Foto: Peter Malle, Michael Mimra